Die landschaftliche Einbettung der bestehenden Schulanlage Muoshof bietet Landschafts- und Naturbezüge von hoher Qualität. Der Mülikanal, das Feuchtbiotop, der Dorfbach und der freie Blick vom Pausenplatz in die weite Talschaft hinaus sind zweifellos die wertvollsten Elemente des Ensembles. Diese heutigen Qualitäten der Schulanlage Muoshof sollen auch in Zukunft erhalten bleiben, intensiviert und neu in Wert gesetzt werden. Dazu haben wir vorgeschlagen, die Schulanlage durch zwei Neubauten zu erweitern.
Ein Kopfbau ergänzt die gestaffelten Turnhallenbauten im Süden des Areals und fasst alle gemeinschaftlichen Nutzungen zusammen. Entlang des Kanals werden die Längsbauten durch ein drittes Volumen vervollständigt. Die Neubauten orientieren sich an Volumetrie und Struktur der bestehenden Gebäude und fügen sich dadurch stimmig in den Bestand und das Gesamtareal.
Der grosse, zentrale Pausenplatz erschliesst und verbindet die Einzelbauten und gibt gleichzeitig den Blick frei auf die nahe und ferne Landschaft. Der neue Schulgarten, die Feuchtbiotoplandschaft, der Bachraum und die umliegende Landschaft werden so auch räumlich zu einem integralen Teil der Schulanlage und tragen wesentlich zu einem qualitätsvollen, naturnahen und vielfältigen Schulalltag bei.
Im Sockel des Kopfbaus befinden sich alle gemeinschaftlichen Nutzungen, die auch öffentlich genutzt werden können. Das Erdgeschoss verbindet den Neubau mit dem bestehenden Turnhallengebäude. Die Raumaufteilung ist sehr flexibel und kann auf ganz unterschiedliche Nutzungskonfigurationen angepasst werden.
Jedes der drei Geschosse des Längsbaus umfasst eine Lerneinheit mit jeweils vier Klassenzimmern, zwei Gruppenräumen und zwei freien Lernzonen. Die selbsttragende Laubengangerschliessung ist auch Aussenterrasse für die Lernzonen und sorgt dafür, dass das beheizte Volumen äusserst kompakt und effizient bleibt.
Konstruktionsprinzip und Fassadenaufbau der beiden Bauten sind gleich; einzige Ausnahme ist die Tragstruktur des Sockelbaus aus Beton. Die übrigen Geschosse sind aus Holz konstruiert. Die in warmen Naturtönen gehaltenen Innenräume erhalten aussen eine schützende Verkleidung aus robusten Welleternitelementen. Vorgelagerte Lisenen in Glasfaserbeton gliedern die Neubauten selbstverständlich in den Kontext der Originalbauten aus den 1960er Jahren ein, während die Welleternitbrüstung eine zeitgenössische Verwandtschaft zu den sanierten Gebäuden herstellt.
Sekundarschule Muoshof Malters. Status: Wettbewerbsbeitrag (3. Rang). Programm: Erweiterungsneubau Sekundarschulhaus. Ort: Malters, Luzern (LU). Termine: Wettbewerb 2021. Ausloberin: Gemeinde Malters, vertreten durch den Gemeinderat. Mitarbeit: Michael Wagner, Raphael Vanzella, Sophia Disiou, Jil Kugler.